2099

 

2099, TV-FILM, BETACAM-SP, ca. 90 MIN., INNSBRUCK 1991; REGIE: ROLAND OEHME, BUCH: RUDI STRAHL, KAMERA: HORST SCHIER.

Roland OEHME

Jahrgang 1935, Regisseur (DEFA-Studios Potsdam-Babelsberg) und vielfacher Preisträger wie Kunstpreis der DDR und zweimal Preis der Filmkritik der DDR, bekannt für Filme wie „Farßmann oder zu Fuß in die Sackgasse“ und „Polizeiruf 110“ sowie zahlreicher Komödien, ua von Rudi Strahl.

Filmographie (Auswahl): 1967: Die Fahne von Kriwoj Rog, 1969: Mit mir nicht, Madam!, 1970: He, Du!, 1971: Der Sonne Glut (TV), 1972: Der Mann, der nach der Oma kam, 1974: Wie füttert man einen Esel, 1975: Polizeiruf 110: Ein Fall ohne Zeugen, 1977: Ein irrer Duft von frischem Heu, 1979: Einfach Blumen aufs Dach, 1979: Addio, piccola mia, 1981: Asta, mein Engelchen, 1985: Meine Frau Inge und meine Frau Schmidt, 1991: Farßmann oder Zu Fuß in die Sackgasse, 1991: 2099 oder die Chance, von vorn anzufangen (Teleplay)

 

 

„Spiegelbilder“

Die Kunst vermag den Zuschauer aus dem Alltag zu reißen, kann ihn befähigen, sich nicht nur selbst zu betrachten. Aber wer schaut schon gern im Spiegel an sich vorbei? Wer hat den Mut, sich vom eigenen Bild irritieren, gar schockieren zu lassen? Was sonst sollte Vernunft befördern in einer Zeit, da Vernünftiges und Unvernünftiges, säuberlich in Plastiktüten verpackt, auf die Müllhalden der Welt geworfen werden? Ein klarer Blick in den Zeit-Spiegel nur mit Hilfe FCKW-aktiver Reinigungsmittel? Paradoxon oder schon Wahnsinn? Das Denken und Tun der Mächtigen und der Massen scheint an all dem keinen Anstoß zunehmen. Neue Denkansätze, fast schon institutionalisiert in sich etablieren ehemaligen Bürgerbewegungen, laufen Gefahr, sich im politischen Dschungel zu verlieren. Die Stimmen der Mahner, die Aufschreie der Verzweiflung gehen unter im Chor weltweit abgestimmter Harmonien: Oh Fortschritt, oh Konsum, oh Freude! Zu viele kritische Gedanken für ein Stückchen Kunst? Zu wenige, fürchte ich, noch viel zu wenige!

Roland Oehme, Regisseur

 

 

Rudi STRAHL

1931-2001, einer der meistgespielten Autoren der DDR, Erzähler, Lyriker, Drehbuchautor für Kino- und Fernsehfilme. Seine Werke erschienen in ca 5 Millionen Exemplaren und wurden in ca 30 Sprachen übersetzt.

Dramen/Drehbücher (Auswahl): 1969: In Sachen Adam und Eva, 1971: Nochmal ein Ding drehen, 1971: Der Krösus von Wolkenau, 1973: Keine Leute, keine Leute, 1975: Ein irrer Duft von frischem Heu, 1979: Arno Prinz von Wolkenstein oder Kader entscheiden alles, 1980: Er ist wieder da, 1983: Vor aller Augen, 1990: Es war die Lerche, 1995: Ein seltsamer Heiliger oder ein irrer Duft von Bibernell, 1965: Der Reserveheld, 1966/2009: Hände hoch oder ich schieße, 1967: Meine Freundin Sybille, 1968: Wir lassen uns scheiden (Szenarium), 1969: Seine Hoheit – Genosse Prinz, 1970: Robinson für eine Nacht (TV), 1971: Du und ich und Klein-Paris, 1977: Ein irrer Duft von frischem Heu, 1990: 2099 oder die Chance, von vorn anzufangen (Schauerstück)

 

„Weltuntergangsstimmung“

Beklemmender erster Denkanstoß war die Hypothese namhafter Wissenschaftler, wonach bereits um die Jahrtausendwende eine kritische Schwelle der Umweltbelastung überschritten würde. Nie beabsichtigt habe ich mit Entsetzen Scherz zu treiben. Die dem Titel hinzugefügte Genre-Bezeichnung „Schauerstück“ soll eigentlich nur ausschließen, mit dem Textangebot eine Tragödie zu versuchen. Sie, fürchte ich, liegt einzig in der Realität, aus der der Film entstanden ist.

Rudi Strahl, Autor

 

Brigitte JAUFENTHALER

Schauspielerin (Theater, Film, Fernsehen). Ihren Durchbruch schaffte sie auf der Bühne mit der „Ahnfrau“, „Fausts“ Gretchen und „Endstation Sehnsucht“: Brigitte Jaufenthaler ist seit ihrer Hauptrolle in Felix Mitterers TV-Serie „Die Piefke Saga“ im deutschsprachigen Raum bestens bekannt. 1991: „2099“, seit den 2000ern Vereinigte Bühnen Bozen, 2005: Krimiserie „Vier Frauen und ein Todesfall“, 2014: „Der stille Berg“.

 

 

Gunter SCHOSS

Schauspieler, Moderator, Rundfunk- und Synchronsprecher. Der Berliner Gunter Schoß schaffte seinen ersten Durchbruch Fernsehfilmen wie „Sachsens Glanz und Preußens Gloria“, „Heiner Fink“, „Ein todsicherer Tip“, „Das unsichtbare Visier“, „Scharnhorst“, „Das Komplott“, „Treffpunkt Flugplatz“, „Der Unfall“. Bekannt für seine individuelle Rollengestaltung arbeitete er zwischendurch am Theater in Haupt- und Gastrollen wie Julien in „Colombe“ (Anouilh), Robert in „Das Friedensfest“ (Hauptmann), Walter in „Der zerbrochene Krug“ (Kleist), Arzt in „Krieg und Frieden“ (Tolstoi/Piscator), König Philipp in „König Johann“ (Shakespeare). Sein Spielfilmdebüt hatte er mit „Nebelnacht“. Seine nächsten großen Filmrollen feierte er in „Bockshorn“, „Die Alleinseglerin“, „Die Beteiligten“, „Der Tangospieler“. Für seine Dauerrollen in den Fernsehserien „Staatsanwalt“ und „Polizeinotruf 110“ ist er auch bei uns bekannt. Nach seinem Engagement 1991 für „2099“ startete er in der TV-Serie „Ärzte“. 1995: Adolf-Grimme-Preis für „Drei Stunden Güstrow“.

 

 

Otto MELLIES

Schauspieler und Synchronsprecher. Mit dem „Alten“ schafft Otto Mellies einen weiteren unvergesslichen Charakter zu seinem bisherigen Repertoire. Zu seinem Erfolgen zählen wichtige Hauptrollen in „Dr. Schlüter“, und „Begegnungen“. Nachdem seine Dreharbeiten zum mehrteiligen TV-Film „Ich, Axel Caesar Springer“ abgeschlossen waren, spielte er in „Der Kristallspiegel“, „Adelnest“ und an der Seite von Barbara Dittus in Turgenjews „Jelena“. Zahlreiche Auftritte folgten, wie z.B. Baumgarten in „Tell“, Tempelherr in „Nathan“, Filmrollen in „Geheimkommando Spree“, „Der Schwarze Reiter, und in einigen „Tatort“-Krimis. 1991: „2099“, 1993: Tatort – Verbranntes Spiel, Schwarz Rot Gold, 1994–2013: Rosa Roth (TV-Serie), 1994: Liebling Kreuzberg, Polizeiruf 110 – Arme Schweine, 1995: Herberge für einen Frühling (TV), Tatort – Ein ehrenwertes Haus, Tatort – Tod eines Auktionators, 1996: Tödliches Schweigen, 1997: Tatort – Tödlicher Galopp, 1998: Abgehauen, In aller Freundschaft, 2001: Der letzte Zeuge, 2002–2004: Wie erziehe ich meine Eltern?, 2003: Polizeiruf 110: Doktorspiele, 2006: Wir Weltmeister – Ein Fußball-Märchen, Magna-Aura – Die versunkene Stadt, seit 2006: Tierärztin Dr. Mertens, 2007: Magna Aura, 2009–2012: Der Landarzt, 2011: Polizeiruf 110: Blutige Straße.

 

 

Gerry WOLFF

1920-2005. Schauspieler und Synchronsprecher. Gerry Wolff bekannt beim Publikum, war in den Filmen „Die schwarze Galeere“, „Sterne“, „Revue um Mitternacht“, „For eyes only“, „Schüsse unterm Galgen“, „Ende d. Unschuld.“, „Nacht unter Wölfen“; 1991: „2099“, als singender Conférencier in „Von Melodie zu Melodie“ zu sehen.

 

 

Anders LINDER

Sein Debüt als Charakterdarsteller gibt Anders Linder in „2099“. Seine Karriere begann als Theaterspieler (u.a. auch in Trevor Griffith’s „Komiker“). Im TV-Film „Trakl“ sah man ihn in einer beeindruckenden Studie.

 

 

Doris PLÖRER

Doris Plörer’s Können spielt sich hauptsächlich auf der Bühne ab, als Schauspielerin und Regisseurin. Mit Goethe’s „Faust“ auf Tournee feierte sie beeindruckende Erfolge im deutschsprachigen Raum, Filme ua 1991: „2099“, 2010: „Die Hebamme – auf Leben und Tod“.

 

Angebote richten Sie bitte an die mit der Abwicklung des Programmverkaufs bevollmächtigte Rechtsanwältin Frau Prof. Mag. Dr. Vera M. Weld, siehe Link „Kontakte“.